In Korea wurden auf Grundlage der natürlichen Umgebung - Berge, Ebenen und Meere - unterschiedliche und originelle Esskulturen entwickelt. Hansik (koreanisches Essen) zeichnet sich durch eine klare Unterscheidung von Grundnahrungsmitteln (Reis, Nudeln usw.) und Beilagen (Banchan), eine Vielfalt an Kochmethoden, eine ausgewogene Kombination von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln sowie die Entwicklung von fermentierten Nahrungsmitteln aus, die sorgfältig über einen längeren Zeitraum zubereitet werden. Darüber hinaus basiert das Hansik auf der Philosophie „Yaksik Dongwon“, was bedeutet, dass Essen und Medizin aus derselben Quelle stammen.
Da es bekanntermaßen gut schmeckt und gut für die Gesundheit ist, hat sich das K-Food-Fieber in letzter Zeit weltweit ausgebreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Hansik als hervorragendes Lebensmittelmodell mit ausgewogenem Nährwert vorgestellt, und es wurden zahlreiche Forschungsergebnisse veröffentlicht, die zeigen, dass Hansik Übergewicht vorbeugt und gegen Krebs wirkt.
Doenjang, Ganjang und Gochujang
Doenjang (Sojabohnenpaste), Ganjang (Sojasoße) und Gochujang (Chilipaste) sind sowohl die wesentlichsten Gewürze als auch die bekanntesten vergorenen Nahrungsmittel Koreas. Von diesen vergorenen Nahrungsmitteln sind Doenjang und und Ganjang Soßen, die Meju (gekochte Sojabohnen) als Grundlage enthalten. Um Meju herzustellen, lässt man Sojabohnen in Wasser quellen. Danach kocht man sie. Aus der so entstandenen Masse formt man kleine rechteckige Blöcke und lässt sie trocknen. Während des Trocknens setzt der Gärungsprozess durch eine Schimmelpilzentwicklung ein. Die gegorenen Blöcke werden dann in einen großen Topf mit Salzwasser gelegt. Die so verarbeiteten Bohnen lässt man nun zwei bis drei Monate ruhen, bis der Gärungsprozess endgültig abgeschlossen ist. Dann werden Doenjang (Masse) und Ganjang (Flüssigkeit) hergestellt. Sie zeichnen sich durch volles Aroma und perfekten Salzgeschmack aus.
Kimchi
Kimchi ist ein typisches koreanisches Gericht, das als Beilage auf jedem koreanischen Tisch zu finden ist. Es wird aus gesalzenem koreanischem Kohl und Rettich hergestellt, die mit einer Paste aus Chilipulver, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Jeotgal vermischt und einige Tage fermentiert werden. Je nach Region gibt es nicht nur über hundert Arten von Kimchi mit unterschiedlichen Zutaten und Rezepten, sondern auch verschiedene Herstellungsmethoden, die von Haushalt zu Haushalt variieren. In letzter Zeit gibt es jedoch immer mehr Menschen, die Kimchi nicht mehr selbst herstellen, sondern im Handel kaufen.
Da Kimchi in der Regel aus mehr als 15 Zutaten besteht, kann durch das Essen eine Vielzahl von Nährstoffen wie Vitamin A und C aufgenommen werden. Außerdem entstehen während des Fermentationsprozesses zahlreiche Milchsäurebakterien. Aufgrund seiner hervorragenden Nährstoffe wird es weltweit als Antioxidans und diätetisches Lebensmittel geschätzt, und zahlreiche Studien haben seine hohe Wirksamkeit bei der Vorbeugung von Krebs, Bluthochdruck, Diabetes und atopischer Dermatitis nachgewiesen.
In Korea gibt es eine „Kimjang-Kultur“, bei der die Familien oder das ganze Dorf im Spätherbst zusammenkommen, um eine große Menge Kimchi auf einmal zuzubereiten. Das Kimchi, das in dieser Zeit hergestellt wurde, wird „Kimjang Kimchi“ genannt und ist für alle Koreaner zu einem unverzichtbaren Nahrungsmittel geworden. Die Kimjang-Kultur wurde 2013 in die UNESCO-Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Bibimbap
Bibimbap ist ein Mix aus Reis, frischen Gemüsesorten, Spiegelei, Hackfleisch und einigen anderen Zutaten. Zusammen mit Kimchi und Bulgogi gehört es zu den beliebtesten koreanischen Gerichten weltweit. Je nachdem, welche Zutaten hinzugefügt und gemischt werden, gibt es sehr verschiedene Arten von Bibimbap. Auch im Ausland erfreut sich das Bibimbap, das an die Besonderheiten des jeweiligen Landes angepasst ist, immer größerer Beliebtheit. In der Stadt Jeonju, die auch als „Stadt der Gastronomie“ bezeichnet wird, findet jedes Jahr im Oktober das „Bibimbap-Festival“ statt.
Bulgogi
Bulgogi ist ein traditionelles koreanisches Gericht, das aus dünnen Scheiben Fleisch besteht, die in eine Marinade aus Ganjang, Birnensaft und anderen Zutaten eingelegt und dann gegrillt werden. Wegen seiner harmonischen Kombination von vollem und salzigem Geschmack ist es auch bei Ausländern sehr beliebt. Inzwischen wird aktiv versucht, Bulgogi mit verschiedenen Gerichten wie z. B. Hamburgern oder Pizzen zu kombinieren.
Japchae
Japchae ist ist ein Gericht, bei dem gekochte Glasnudeln mit Spinat, Zwiebeln und Fleisch vermischt und mit Sojasoße gewürzt werden. Es zeichnet sich durch die harmonische Kombination von der leicht zähen Konsistenz der Glasnudeln und verschiedenen Zutaten aus. Bei traditionellen koreanischen Festen oder Feiertagen darf es nicht fehlen.
Tteok (Reiskuchen)
Tteok wird durch Kneten von klebrigem oder nicht klebrigem Reismehl und Dämpfen mit Roten Bohnen oder Sojabohnen hergestellt. Aufgrund seiner zähen Konsistenz und seines süßen Geschmacks gehört er zu den beliebtesten Snacks der Koreaner. In Korea isst man spezielle Arten von Tteok, die jeweils zu besonderen Anlässen oder an Feiertagen zubereitet werden. An Seollal, dem Neujahrsfeiertag (dem 1. Tag des 1. Monats nach dem Mondkalender), wird Reiskuchensuppe (Tteokguk) mit fein geschnittenem weißem Garae-Tteok gegessen, was symbolisiert, dass man ein Jahr älter wird. Zu Chuseok wird dünner Reisteig mit Füllungen (Honig, Esskastanien, Bohnen, Sesam usw.) gedämpft und am ersten Geburtstag eines Babys isst man Baekseolgi, um ihm ein langes Leben zu wünschen.
Alkoholische Getränke
In Korea hat jede Region ihr eigenes alkoholisches Getränk entwickelt. Zu den hochwertigen und berühmten traditionellen Spirituosen zählen Munbaeju und Songjeolju aus Seoul, Sanseongsoju aus Gwangju in Gyeonggi-do, Hongju und Leegangju aus Jeolla-do, Sogokju aus Hansan in Chungcheong-do, Ginsengschnaps aus Geumsan in Chungcheong-do, Gyodongbeopju und Andongsoju aus Gyeongju in Gyeongsangbuk-do und Okseonju aus Hongcheon in Gangwon-do. Darüber hinaus gibt es über 300 traditionelle koreanische Spirituosen, die von Familienbetrieben in verschiedenen Regionen hergestellt werden.
Makgeolli ist ein milchiger Wein, der aus einer Mischung von Reis, Hefe und verschiedenen anderen Zutaten hergestellt wird - ein traditionelles alkoholisches Getränk, das sehr beliebt und preiswert ist. Früher galt Makgeolli als alkoholisches Getränk, das von Menschen mittleren und höheren Alters getrunken wird. In jüngster Zeit erlebt der Reiswein jedoch einen Boom bei jungen Leuten in den Zwanzigern und Dreißigern, sodass die verschiedenen Geschmacksrichtungen von Makgeolli mit Eis- oder Kaffeegeschmack vor allem in Convenience-Shops zu finden sind. Mittlerweile ist der Reiswein auch bei ausländischen Touristen, die Korea besuchen, sehr beliebt und erfreut sich einer großen Nachfrage.
Soju ist eine destillierte Spirituose, die durch Kochen von Getreide- oder Süßkartoffelschnaps hergestellt wird. Soju ist farblos und durchsichtig und hat einen hohen Alkoholgehalt. Ursprünglich handelte es sich um ein hochwertiges alkoholisches Getränk, doch mit der Einführung verdünnter Soju-Varianten, die durch Verdünnen von Ethanol mit Wasser hergestellt werden, Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er zu einem preiswerten Genussmittel für die einfache Bevölkerung.